Tag 7

Deine Hand hält mich fest

Gott,
manchmal träume ich vom großen Leben.
Ich träume davon,
reich, oder schön oder mächtig zu sein,
so daß mich die Menschen sehen
und bewundern und von mir reden
alle Menschen in der ganzen Welt.
Dann kommt es mir so dumm und klein vor,
das Leben, das ich führen soll,
in dem es immer heißt:
du sollst du sollst nicht -
du darfst du darfst nicht
und ich möchte dem allem entfliehen.

Aber ich weiß, das sind Träume.
Deine Hand hält mich fest
in meiner Schule oder in meiner Arbeit
oder in meinem Hause,
und auf alle Fälle dort,
wo meine kleinen Aufgaben sind.

Es ist gut, Herr,
daß du mich festhältst.
Wenn ich mich selbst betrachte
und meine Hand ansehe
oder im Spiegel mein Gesicht
oder meine Gestalt,
dann weiß ich:
Das alles hast du gemacht.
Es ist gut, das zu wissen.

Ich weiß nichts davon,
was mit mir geschehen ist,
als ich klein war,
als ich noch nicht gehen
und noch nicht sprechen konnte.
Ich weiß auch nicht, wie es zuging,
daß ich im Leib meiner Mutter wuchs.
Auch das hast du getan!

Aus deinen guten und großen Gedanken
bin ich entstanden.

Psalm 139 (Teil II) nach Jörg Zink



Gott, ich halte dir hin
meine zittrigen Hände.
Ich biete dir an
mein runzliges Gesicht.
Ich gebe dir mein schwaches Herz
und bitte um Gnade.


Anton Rotzetter

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