Tag 26

Mein Hirt
ist Gott, der Herr.
Mir fehlt nichts.
Er führt mich mitten durch Wüsten
zu einer Oase
und läßt mich finden
einen Quell.

Er lenkt meine Sehnsucht, die groß ist,
und läßt mich finden meinen Weg.

Und wenn ich auch oft
durch dunkle Tiefen muß,
bis an den Rand des Todes,
ich fürchte nicht
meinen Untergang.

Denn DU, Verborgener,
begleitest mich.

Dein Stock,
den ich spüre an meinem Leib,
sagt mir,
daß du mich nicht
aus dem Auge verlierst.

Und was mich bedrückt
wird plötzlich zum Trost,
und du leitest mich

auf des Messers Schneide
durch Dunkelheit,
die umschlägt in Licht.

Du hast immer
zur rechten Zeit
einen Tisch mir gedeckt,
und wenn ich meine:
jetzt hat er mich verlassen,
dann fällt plötzlich
Brot aus der Luft.

Du erfrischt mein Gesicht,
wenn Angstschweiß
mir auf der Stirne steht.
Und wenn meine Zunge am Gaumen klebt
und ich sprachlos bin,
kommt unverhofft
ein Schluck Hoffnung.

Mein Weg ist gezeichnet
von Glück
und Angst
und Glück.
Und immer aufs Neue
umgibst du mich
mit Zeichen der Freundschaft. DU

Psalm 23 in der Übertragung von Wilhelm Willms

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